Heute mal ein etwas anderer und längerer Beitrag.
Ich habe heute eine recht aufgebrachte Mail erhalten, zu der ich gerne etwas sagen möchte.
Dem Leser bzw. der Leserin scheint „Tumor“ absolut nicht gefallen zu haben. Ich muss hier leider in Unkenntnis über die korrekte Anrede schreiben, weil sich aus der Adresse leider nicht schließen ließ, mit wem ich es zu tun habe. Ich freue mich über jede Meinung zu meinen Büchern. Und dazu zählen auch solche, die sehr negativ ausfallen.
Deswegen möchte ich mich an dieser Stelle auch dafür bedanken. Denn das gibt mir einen Anlass, über ein schwieriges Thema zu sprechen, nämlich den Stil eines Buchs.
Ich will an dieser Stelle gar nicht weiter auf den Inhalt der Mail eingehen, sondern komme lieber direkt zum Punkt:
„Tumor“ hat einen sehr rauen und harten, stellenweise sicher auch recht ungehaltenen Stil. Insbesondere in der Interaktion der Charaktere untereinander. Für mich ist der Schreibstil jedoch kein unverrückbares Etwas, sondern ein stilistisches Element, ein Werkzeug wie Szenen und Beschreibungen selbst. Er dient dem Schaffen von Immersion und von Glaubhaftigkeit. Im Fall von „Tumor“ spiegelt die Art, wie die Charaktere miteinander reden und umgehen, meinen Versuch wider, ein glaubwürdiges Bild von kaputten Menschen zu zeichnen, die dem, was sie erleben, nicht gewachsen sind und daran noch weiter zerbrechen. Es ist nicht meine Absicht, ein Feuerwerk der Fäkalausdrücke zu entzünden.
Ich hoffe sehr, dass diese Erklärung dem einen oder anderen Leser hilft, das Buch etwas lieber zu mögen und den Stil als, naja, stilistisches Element und nicht als unverrückbare Unfähigkeit meinerseits zu empfinden. 🙂