Ich bin Selfpublisher und stolz drauf

Als Selfpublisher stehe ich zu meinen Büchern.
Ich stehe zu den Geschichten und Charakteren, zu all den Dingen, die großartig sind, und auch zu den Fehlern.
Als Selfpublisher kann ich innovativ und eigenverantwortlich arbeiten.
Ich kann Grenzen überschreiten, die Verlagsautoren oft genug nicht mal am Horizont sehen.
Ich kann Konzepte und Ideen verfolgen, die Lektoren einen Herzinfarkt verpassen würden.
Als Selfpublisher gibt es keine Trennwand zu meinen Lesern. Ich kann intensiven Kontakt zu euch pflegen und auf alle Anliegen direkt eingehen.
Als Selfpublisher behalte ich die Kontrolle. Jederzeit. Und ich leiste mit Lektorat, Korrektorat und all den anderen Dingen jede Menge Arbeit, auf die ich stolz bin.
 
Klingt das negativ für euch? Ist das ein Grund, sich zu schämen? Meine bescheidene Meinung: Nein.
 
Warum ich das schreibe?
 
Gerade eben ist die Absage einer Literaturagentur reingeflattert. An sich tangiert mich das schon lange nicht mehr, da die meisten das Manuskript sowieso nicht mal anschauen, aber bei der Absage war etwas anders. Man sagte mir nämlich offen, dass man es gar nicht erst gelesen hat, denn als Selfpublisher sei mein Name auf dem Buchmarkt nicht mehr vermittelbar. Orly?
 
Es gibt viele Selfpublisher, die aus Marketingzwecken zweigleisig fahren. Ja, natürlich fände ich das auch toll, denn so würde ich Lesern ein Begriff werden, die sonst kaum auf mich stoßen würden. Aber ich denke, dass genau diese Haltung dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Selfpublisher dem traditionellen Buchmarkt ganz den Rücken kehren.

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