So, heute noch der Blogbeitrag für diese Woche; die notorische Eigenwerbung verschiebe ich auf morgen. Nicht, dass es euch zu viel wird! 😀
Ich möchte in der heutigen Ausgabe von ‚Pöbeln mit Dominik‘ auf Fehler zu sprechen kommen. Fehler und Erfahrungen, die ich gemacht habe, als ich ans Schreiben und Veröffentlichen gegangen bin. Also Dinge, die mir vieles beigebracht haben.
Als ich meinen ersten Roman veröffentlicht habe (Tumor, falls ihr es vergessen habt ;)), habe ich alles selber gemacht. Sprich: Ich habe das Buch nicht nur geschrieben, sondern auch lektoriert, korrigiert, formatiert und mit einem Cover versehen. Herausgekommen ist ein Buch, das so niemals hätte erscheinen dürfen. Buchsatz, Cover und Korrektorat waren schlichtweg ungenügend.
Aber diese Fehler haben mir viel beigebracht. Über mich selbst, meine Grenzen und das, was ich selbst machen kann. Und auch über das, was nicht. Ich hatte das Glück, dass ich trotzdem Blogger gefunden habe und diese das Buch auch überwiegend positiv bewertet haben. Wenige Wochen später hatte ich bereits eine professionelle Coverdesignerin und ebenfalls wenig später auch jemanden, der mit sehr viel Talent und Ausdauer korrigiert.
Mittlerweile habe ich erkannt, dass ich meine Bücher zwar selbst überarbeiten und lektorieren kann, und habe auch gelernt, das Format richtig hinzukriegen. Alles andere, also Coverdesign und Korrektur, überlasse ich Leuten, die es besser können als ich selbst. Ich korrigiere meine Bücher zwar immer noch selbst, aber nur, damit es etwas angenehmer für meine Korrektorin ist. Unterm Strich läuft das auch ganz gut; bei Insomnia Bd. 2 zum Beispiel habe ich auf 120.000 Wörter etwa 40 Fehler übersehen. Das ist einer auf 3000 Wörter.
Während dieses Lernprozesses ist mir auch erstmals in aller Konsequenz bewusst geworden, dass ein Autor sich zwar noch so vieles einreden kann, aber letzten Endes schreibt er immer für Leser. Ihnen gegenüber ist er verpflichtet, ein gutes Leseerlebnis abzuliefern. Und das beinhaltet nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch alles drum herum. Schließlich verlangt man Geld dafür. Unterm Strich heißt das auch, dass man für dieses Ergebnis auch Geld ausgeben muss, wenn man es richtig machen will. Eben für alles, was man selbst nicht kann.
Das mag für manche Autoren abschreckend oder vielleicht sogar einfach finanziell unmöglich sein. Das verstehe ich, aber es ist nun mal notwendig. Wer einen Verlag findet, kann das auslagern. Bei allen anderen greifen die einfachen Gesetze der Marktwirtschaft: Wer selbstständig ist, trägt auch selbst Kosten und Risiken. Das ist beim Buchmarkt nicht anders, nur weil man gerne mal Intellektualität heuchelt.
Mittlerweile gibt es allerdings eine Entwicklung, die mir Kopfzerbrechen bereitet: Autoren, die diese Anfängerfehler machen, jedoch nicht bereit sind, aus ihnen zu lernen. Mehr noch: Autoren, die es zelebrieren. Über Stil und Talent kann man sich streiten und ich persönlich begebe mich sicher nicht in den Sumpf, darüber zu urteilen, aber worüber man nicht streiten kann, sind Lektorat, Korrektorat und Cover.
Es gibt Autoren, die breitbeinig ins Vorwort schreiben, dass ihre Bücher nicht lektoriert oder gar korrigiert worden sind. Die direkt schreiben, dass man sich seine Meinung doch in die Haare schmieren kann, da man ja darauf hingewiesen worden sei. Autoren, die vollkommen verpixelte Buchcover „erschaffen“, auf denen teilweise sogar noch die Wasserzeichen der Seiten zu sehen sind, von denen sie die Bilder geklaut haben.
Natürlich wird keiner davon Bestseller, wobei es mich manchmal wundert, wie weit die Romane in den Verkaufsrängen kommen. Aber unterm Strich ziehen solche lernresistenten Autoren den Kern der auf Professionalität bedachten Selfpublisher runter und tragen dazu bei, dass diese immer noch belächelt werden.