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Autor sein um jeden Preis? Immer öfter habe ich das Gefühl, was früher des Deutschen Auto, ist heute sein eigenes Buch.
Wisst ihr, was mich immer wieder verwundert? Wie viele Menschen das Bedürfnis haben, sich ‚Autor‘ zu nennen. Oder ‚Schriftsteller‘. Damit geht anscheinend ein gewisser Status einher – oder zumindest ist man sich bei der nächsten Betriebsfeier einer Nachfrage sicher.
Ich finde, jeder sollte schreiben, wenn es ihm Spaß macht. Ob das was taugt oder auf dem Markt eine Chance hat, ist eine ganz andere Frage, aber versuchen sollte es jeder. Selbst wenn alle Stricke reißen, ist es vor der Veröffentlichung ein kostengünstiges, witziges und zeitintensives Hobby.
Aber darum geht es manchen ja gar nicht. Zumindest nicht, wenn man sieht, wie ausgelastet viele Ghostwriter mittlerweile sind. Oder dass es sogar schon „Anbieter“ gibt, die sich darauf spezialisiert haben, innerhalb weniger Tage Texte aus anderen Büchern zusammenzuklauen und so abzuwandeln, dass sie als eigenständige Leistung durchgehen. Leider gilt hier wie auch überall sonst: Der Markt befriedigt stets nur eine Nachfrage. Man muss hier nur mal ein paar Tage lang die Beiträge einiger FB-Gruppen lesen, um zu sehen, wie groß die Nachfrage ist.
Wieso eigentlich? Ich kapiere es nicht. Geht mit einer Veröffentlichung irgendein Vorteil einher, von dem ich nichts weiß? Oder bin ich einfach viel zu selbstverliebt, um zu erfahren, wie erhebend sich das aufs eigene Ego auswirkt? Oder ist eine Veröffentlichung und die – im Übrigen nicht geschützte – Berufsbezeichnung ‚Autor‘ das, weswegen wir uns seit Jahrtausenden mit Knochen und Steinen schmücken? Prahlerei?
Man könnte den Gedanken noch weiter spinnen und sich fragen, ob das vielleicht der Grund ist, warum manche Verlagsautoren so vehement darauf bestehen, dass nur sie „richtige“ Autoren seien, aber das geht an der Stelle zu weit. Ich für meinen Teil beschränke mich einfach nur darauf, mit ungläubiger Verwunderung zuzusehen, wie wir wirklich bald ein Land der Dichter und Denker werden.
PS: Ja, das war mal wieder “Pöbeln mit Dominik” 😀

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