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Einen wunderschönen Freitagnachmittag euch allen!

Ich glaube, ich schulde euch mal wieder einen Blogbeitrag, oder?

Wenn ich ehrlich bin, gehen mir in letzter Zeit immer mehr die Themen aus, über die ich hier schreiben könnte. 😀 aber davon lasse ich mich nicht aufhalten. Noch nicht, zumindest.

Heute geht es um einen Satz, der mich absolut zur Weißglut treibt, den aber vermutlich jeder Autor schon mehr oder weniger oft in irgendeiner Ausführung gehört hat:

„Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich auch ein Buch schreiben.“

Ich kann euch echt nicht sagen, wie oft ich das schon gehört habe. Nach der Erklärung, dass man Autor ist, ist das meistens die erste Frage, falls „Kann man davon leben?“ nicht zuerst gefragt wurde. Erst vor ein paar Tagen habe ich mit meiner Antwort „Und wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich in meiner Freizeit auch in einer Band Gitarre spielen“ einen Bekannten ziemlich vor den Kopf gestoßen.

Persönlich bin ich ja der festen Überzeugung, dass jeder schreiben (lernen) kann. Zwar hat sicher nicht jede Geschichte, jeder Stil und jedes Buch Chancen auf Erfolg, aber grundsätzlich sollte jeder, der gerne schreiben würde, sich daran versuchen.

Trotzdem nervt es mich tierisch, wenn sowas einfach so aus der Hüfte geschossen wird. Zum einen impliziert es, dass die eigene Arbeit vollkommen beliebig, man selbst austauschbar und der ganze Beruf grundsätzlich etwas ist, das jeder machen könnte, der – ebenfalls impliziert – nichts Besseres (wie eben einen „richtigen“ Job) zu tun hat.

Ich muss euch hier sicher keinen Sermon darüber halten, dass ein Buch relativ viel Arbeit ist und dass es nicht wenige gibt, die viele, viele Jahre an einem Roman schreiben. Darum geht es auch nicht. Jeder, der mal fünf Minuten darüber nachdenkt, kommt da von alleine drauf. Nein, es ist vielmehr die Abschätzigkeit, die man dadurch zum Ausdruck bringt.

Prinzipiell könnte man mit dem Weltbild zum Arzt gehen und sagen „Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mir auch selbst die Lunge abhören“ oder zum Mechaniker: „Wenn ich nichts Besseres zu tun hätte, hätte ich Motor und Vergaser gestern Abend nach Feierabend noch ausgetauscht.“ Macht man aber nicht. Warum? Weil das „anständige“ Berufe sind. Zumindest solche, die beim Stammtisch als solche bezeichnet werden.

Normalerweise lasse ich mich von sowas gar nicht nerven, aber nachdem mein Bekannter nach meinem Gitarre-Kommentar nicht mehr mit mir redet, habe ich eine Rechtfertigung, ebenfalls darüber zu pöbeln. 😀

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